Montag, 23. Juli 2012

Festung Filmkritik zum deutschen Drama über häusliche Gewalt

Handlung
In dem Drama Festung geht es um die 13 jährige Johanna (Elisa Essig), welche sich gerade in der Pubertät befindet und dabei ist, sich das erste Mal zu verlieben. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht die steht's anwesende häusliche Gewalt, welche sie zu Hause, seitens ihres Vaters Robert (Peter Lohmeyer), gegenüber ihrer Mutter Erika (Ursina Lardi), schwer belastet. Johanna fürchtet, dass wenn sie sich an das Jugendamt wende, ihre kleine Schwester und sie getrennt würden. Deshalb verschließt sie sich vor der Außenwelt, hat keine Freunde und lehnt sogar die Hilfe seitens ihrer älteren Schwester Claudia (Karoline Herfurth) ab...

Kritik
Das deutsche Drama Festung befasst sich mit dem schwierigen Thema der häuslichen Gewalt, hält jedoch Abstand von jeglicher Gewaltdarstellung in visueller Hinsicht und wirkt stattdessen mit akustischen Merkmalen auf den Zuschauer ein. Der 13 jährigen Johanna, gespielt von der Neuentdeckung Elisa Essig, nimmt man die gequälte Seele, aufgrund des brutalen Vaters Robert, welcher von Peter Lohmeyer verkörpert wird, voll und ganz ab. Sie stellt die Schlüsselfigur des Dramas dar, da sie anders als ihre ältere Schwester Claudia (Karoline Herfurth), welche bereits ihr eigenes leben führt, zwischen ihren Entscheidungen hin und her gerissen ist. Auf der einen Seite steht ihre Mutter, welche unter den Gewaltausbrüchen des Vaters leiden muss und ihm trotzallem immer wieder verzeiht und eine weitere Chance zur Besserung einräumt. Dann ist da ihre 6 jährige Schwester Moni (Antonia Tamara Pankow), welche sich vor allem verschließt und noch nicht so recht wahrhaben will, was ihr Vater da macht. Moni ist recht leicht zu beeinflussen und stellt sich anfänglich trotz allem immer wieder auf die Seite des Vaters.

Entsprechend ihres Alters kommt die Darstellung von Moni glaubhaft, aber nicht sonderlich emotional daher. Die Liebesbeziehung zwischen der 13 jährigen Johanna und ihrem ersten Freund Christian (Ansgar Göbel), sorgt anfangs für ganz witzige Momente, welche in dem Alter durchaus vorstellbar sind, wirken später allerdings etwas abgehoben und unpassend, sowie schwer nachvollziehbar. Ansgar Göbel passt nicht sonderlich gut in die Rolle des Christians.
Festung lässt viele Fragen, die man sich stellt, unbeantwortet und vermittelt nicht die Nähe und Intensität, die man von dieser Thematik erwartet.

Fazit
Insgesamt schafft es Festung, als Drama zum Thema der häuslichen Gewalt, nicht, den Zuschauer, auf der Gefühlsebene in seinen Bann zu ziehen. Viele Szenen sind zu langatmig und verfehlen (wenn auch nicht gänzlich) ihren Zweck, Emotionen und Mitgefühl hervorzurufen.

Regie:
Produktionsfirmen: Kordes & Kordes Film GmbH, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)
Verleihfirma: Farbfilm-Verleih

Trailer

Bewertung: 6/10 Punkten

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