Freitag, 17. August 2012

Take Shelter - Ein Sturm zieht auf Kritik zum Psychodrama mit Michael Shannon und Jessica Chastain

Handlung
Curtis LaForche () lebt in einer Kleinstadt in Ohio und scheint ein gewöhnliches Leben irgendwo zwischen Arbeiterklasse und Kleinbürgertum zu führen. Curtis arbeitet auf dem Bau, um für seine Familie sorgen zu können. Einzig der Zustand seiner taubstummen Tochter Hannah () nagt am Idyll, bis eines tages Curtis´s Träume beginnen: Er hat Visionen, in denen sich düstere Wolken am Himmel zusammenziehen und verschwommene Gesichter an die Fenster seines Autos drängen. Curtis verliert zunehmend den Halt, seiner Frau Samantha () wagt er sich nicht zu offenbaren. Die Diagnose Schizophrenie, die vor Jahrzehnten schon seine Mutter ereilte, zieht er in betrach,  jedoch sei die Fahrt zum nächsten Spezialisten angeblich zu weit. Schließlich verbeißt Curtis sich in die Fertigstellung eines Schutzbunkers im Garten, denn schließlich braut sich irgendwo da draußen ein gewaltiger Sturm zusammen...

Kritik
Die wohl schwierigste Aufgabe in Take Shelter - Ein Sturm zieht auf, hat Regisseur wohl mit der Darstellung der Psyche von Curtis. Die souveräne Inszenierung überzeugte die Kritiker bei den Filmfestspielen in Cannes und beim Sundance-Festival, wo Nichols 2011 zwei Auszeichnungen für sein Werk erhielt.

Jeff Nichols nimmt sich viel Zeit, dass langsame hinweggleiten von Curtis in seine eigens kreierte Wahnwelt darzustellen. Gespräche werden in minutenlangen Dialogen und mit betörenden Nahaufnahmen präsentiert. Viele Aufnahmen zeigen ein düsteres, graues Land, welches die Seelen der Bewohner und ihre vorranschreitende Verzweiflung zum Ausdruck bringt.

Breitet sich womöglich tatsächlich ein Sturm über der idyllischen Kleinstadt aus? Bis ein riesiger Vogelschwarm Curtis aus der Traumwelt reißt wird nicht ersichtlich, ob die gelungene Inszenierung gerade Realität oder Fiktion ist. Immer wieder spielt Nichols mit den Halluzinationen von Curtis und lässt den Zuschauer im ungewissen, ob sich jetzt etwas großes anbahnt, oder alles nur in den Gedanken vom Hauptakteur vonstattengeht.

Fazit
In Take Shelter gelingt durch einfühlsame Erzählung und gute Inszenierung, der Einblick in die psychischen Abgründe des Hauptdarstellers. Da der Zuschauer bis zum Ende nie sicher ist, ob alles nur Wahn ist oder doch Realität, besteht eine unglaublich dichte Atmosphäre, leider fällt das Finale daher eher enttäuschend aus.

Bewertung: 7/10 Punkten

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