Handlung
Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa (20) ist Teil einer Jugendclique der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt. Auf ihrer Schulter hat sie "Skingirl" tätowiert, vorne ein Hakenkreuz. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Schwarze, Politiker, Juden und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld. Sie sind schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. In diesem Sommer wird sich alles ändern. Svenja, ein junges Mädchen, stößt zur Clique und geht Marisa gehörig auf die Nerven. Marisa und ihre Clique geraten mit Jamil und Rasul aneinander - zwei jungen Asylbewerbern, die hier in der Provinz gestrandet sind. Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen. Ohne es zu ahnen löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles komplett auf den Kopf stellen. Während Svenja immer tiefer in die rechte Szene rutscht, gerät Marisas Weltbild ins Wanken. Sie beginnt sich zu ändern, doch der Weg raus wird härter als sie ahnt.
Kritik
Regisseur und Drehbuchautor David Wnendt produzierte den Film nicht einfach ohne weitere Hintergrundinformationen sondern recherchierte über Jahre hinweg, um ein authentischen Film erschaffen zu können. Dies bekommt man bei den fast 106 min. Laufzeiten auch mit, aber leider wirkt der Film dadurch keineswegs authentischer und bringt dem Zuschauer auch nicht unbedingt zum Nachdenken. Die Botschaft des Filmes wird viel mehr klischeebehaftet dargestellt und zeigt einem nichts Neues bzw. unbekanntes. Gründe, warum die Hauptdarstellerin in die Rechtsextreme Szene geht, sind hier zum einen Rebellion gegen die Familie sowie Hass gegen alles und jeden. Viel mehr möchte der Film die Thematik aufgreifen, dass auch viele Frauen in der rechtsextremen Szene sind.
Alina Levshin spielt ihre Rolle sehr gut und überzeugend. Insgesamt wird auch die Problematik ganz gut herüber gebracht und durch wirkungsvolle Bilder in Szene gesetzt. Dadurch entwickeln sich auch in einigen Darstellungen viele Spannungsmomente. Nur wirkt der Wechsel der Hauptdarstellerin sehr unglaubwürdig und wenig nachvollziehbar, wodurch das ganze ziemlich unecht rüberkommt.
Leider überzeugen auch die Dialoge nicht wirklich und die anderen Darsteller zeigen nicht gerade die beste Schauspielkunst. Man wird zudem das Gefühl nicht los, dass man das meiste irgendwo schon mal gesehen hat.
Fazit
Die Kriegerin kann man sich aufjedenfall mal angucken, besonders wenn man sich auch für diese Thematik interessiert. Es wird eine gute Sicht auf die Problematik, Frauen in dieser Szene, gezeigt und die Protagonistin überzeugt in ihrer Rolle. Trotzdem wirkt der Film sehr klischeebehaftet und auch das Drehbuch ist in einigen Szenen nicht ganz nachvollziehbar.
Bewertung: 6/10 Punkten
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen